Der Krieg in der Ukraine und wir

Der Krieg in der Ukraine und wir

Was uns beschäftigt

Die Welt schaut mittlerweile nicht mehr so sehr auf die Corona-Pandemie, sondern vielmehr auf die Ukraine, welche am 24. Februar 2022 von Russland angegriffen wurde. Seitdem herrscht dort Krieg.

Jeden Tag gibt es Schlagzeilen über zerbombte Städte, unschuldige Opfer, Militärhilfen des Westens oder neue Sanktionen gegen Russland. Dieser Krieg ist in aller Munde, da er auch in Deutschland angekommen ist - wenn auch nicht direkt. Steigende Energie- und Lebensmittelpreise sind nur einige Beispiele dafür.

Was wir an dieser Stelle ganz deutlich ausdrücken wollen: Unsere Schulgemeinde steht für ein friedliches Miteinander und lehnt jede Gewaltanwendung ab!

Uns Schüler*innen und Lehrer*innen der Aue beschäftigt dieser schreckliche Krieg. Auch wenn wir ihn zum Glück nicht hautnah erleben müssen, so sitzen die Gedanken an die vielen unschuldigen Opfer und zerstörten Städte in unseren Köpfen.

Wir sind sehr froh, auch an der Aue geflüchteten Kindern aus der Ukraine einen gewohnten Schulbesuch ermöglichen zu können. Dadurch können unsere Mitschüler:innen den Krieg wenigstens für einen Augenblick vergessen.

Wir von der Homepage-Redaktion wollten wissen, was die Menschen an der Aue über diesen Krieg denken. Und so haben wir in den letzten Wochen einige Schüler*innen (Gamze, Jannik, Johanna und Miran aus der 5Gc; Nelia, Jakob, Lasse und Vianne aus der 7Gb; Jamie und Nils aus der 10Ra) und auch Lehrer (Herrn Schwab, Geschichte und PoWi, sowie Herrn Preiss, Deutsch und PoWi) dazu befragt, wie sie die momentane Lage einschätzen bzw. was sie über den Krieg in der Ukraine denken.

Krieg ist Thema im Unterricht

Was wisst ihr vom Krieg?

Jannik: „Gerade im Donbass, also im Osten (der Ukraine, Red.), herrscht Krieg.“  

Jakob: „Putin beansprucht Teile der Ukraine für sich und hat sie mit seiner Armee angegriffen. Er hat aber nicht erwartet, dass die Ukraine so viel Widerstand leistet."

Jamie: „Russland hat die Ukraine angegriffen und rechtfertigt dies durch die Befreiung der russischen Bevölkerung im Osten der Ukraine. Die Nato mischt sich nicht direkt ein, bisher gibt es nur Wirtschaftssanktionen gegen Russland.“

Sprecht ihr im Unterricht über den Krieg?

Johanna: „Ja, wir haben darüber mit unserer Klassenlehrerin gesprochen, das war dann in Erdkunde und Englisch am Anfang.“  

Lasse: „Am Anfang haben wir in PoWi darüber gesprochen, das war dann aber nur die ersten paar Tage und dann haben wir eher weniger darüber gesprochen, sondern die normalen PoWi-Themen gemacht.”

Herr Schwab: „Gerade in PoWi versuch ich immer wieder, Dinge, die aktuell geschehen, mit einfließen zu lassen und von denen ich denke, dass die im Erwartungshorizont der Schüler auch angesprochen werden sollten. Um auch einfach Verunsicherung, die besteht, wegzunehmen und Klarheiten zu schaffen.”

Von links nach rechts: Jakob, Vianne, Nelia und Lasse aus der 7Gb
Von links nach rechts: Jakob, Vianne, Nelia und Lasse aus der 7Gb

Wo wir uns informieren, wie wir den Krieg sehen

Wo informiert ihr euch?

Gamze: „Also, ich weiß das meiste von Tiktok und aus den Nachrichten, generell auch mehr vom Fernsehen. Vieles wird auch aktuell rumerzählt, und davon weiß ich das einfach.”

Vianne: „Vieles erfährt man durchs Internet oder wenn man mit Freunden oder der Familie darüber spricht oder auch in der Schule.”

Herr Preiss: „Ich informiere mich bei den öffentlich-rechtlichen Fernseh- und Radiosendern, auch auf deren Internetseiten und in Nachrichtenmagazinen wie dem „Spiegel“. Ich halte nicht so viel von den Privatsendern, die bauschen das oft sehr reißerisch auf.”


Wie sieht ihr den Krieg?

Miran: „Krieg ist generell keine Lösung, ich finde das extrem schade, dass Krieg herrscht.”  

Herr Preiss: „Erschreckend grausam. Es sind unschuldige Menschen, deren Wohnungen und Häuser zerstört werden, die jetzt vor dem Nichts stehen. Es werden wahllos Menschen umgebracht, bloß weil sie zur falschen Zeit am falschen Ort waren. Die unfassbare Rohheit der Menschen zeigt sich einmal mehr brutal deutlich.“

Nelia: „Ich finde es schade, dass so viele Menschen sterben. Viele Familien werden auch zerrissen, weil die Männer ja da (in der Ukraine, Red.) bleiben mussten. Jetzt flüchten viele Kinder ohne ihre Väter.”


Spürt ihr den Krieg in irgendeiner Weise in eurem Alltag?

Jamie: „Preise im Supermarkt steigen, auch die Benzinpreise steigen und Waren wie Öl und Benzin sind oftmals ausverkauft.“  

Herr Schwab: „Man bemerkt, dass der ein oder andere Schüler oder auch Mensch auf der Straße durchaus Angst vor einem Atomkrieg hat.”

Lasse: „In meiner Fußballmannschaft sind zwei aus der Ukraine, die jetzt für eine Zeit lang mitspielen.”

Blick in die Zukunft

Wie kann man eurer Meinung nach Frieden herstellen?

Nils: „Wahrscheinlich kann nur Putin einen Frieden herstellen, indem er mit den Angriffen aufhört, aber das macht er nicht.”

Johanna: „Theoretisch könnte man den Krieg am besten klären, wenn die Chefs der beiden Länder sich halt zusammensetzen und sich auf etwas einigen, was dann von beiden Seiten eingehalten wird.”

Herr Schwab: „Ich hoffe, es gibt einen Waffenstillstand und dass man dann aufgrund des Waffenstillstandes eine politische Lösung in irgendeiner Art und Weise findet.”

Was denkt ihr, passiert in naher oder ferner Zukunft?

Gamze : „Ich denke, es wird lang weiter gehen, es wird vielleicht geklärt oder Putin merkt, dass es ihm nichts bringt, die Ukraine zu zerstören. Er will ja die Ukraine für sich und macht sie nur kaputt. Ich denke aber, der Krieg wird aufhören und es kommt nicht zum Dritten Weltkrieg.”

Jakob: „Putin kann und wird nicht aufhören, ehe sein Volk nicht gewinnt. Aber würden jetzt die Nato oder auch andere Länder eingreifen, würde er wahrscheinlich mit Atomwaffen einschreiten und das wäre ja furchtbar.”

Herr Preiss: „Ich denke, dass dieser Krieg leider nicht so bald aufhören wird. Wir müssen der Ukraine helfen, ansonsten gewinnt Russland den Krieg und will seinen Machtbereich womöglich noch mehr ausdehnen. Putin ist ein Mensch, der nur mit Gewalt zu stoppen ist. Man hat ihn jahrelang verkannt und nicht ernst genommen.”

Lasse: „Noch scheitern die Russen am klugen Vorgehen (der Ukraine, Red.), ich denke, der Krieg wird noch einige Monate gehen. Ich finde es zwar nicht gut, dass weiterhin Waffen geliefert werden, weil das Kriegsgeschehen vorangetrieben wird. Aber es ist notwendig, damit die Ukraine sich jetzt und in Zukunft verteidigen kann. Ansonsten würde in naher Zukunft Russland wahrscheinlich gewinnen.”

Interviews: Aliyah und Mervan (10Gc); Online-Version und Fotos: Axel Preiss

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